Gänseblümchen: Das wunderschöne Heilkraut
Es gibt vermutlich keine Pflanze, die man häufiger an den unterschiedlichsten Standorten antrifft und deren zierliche, aber doch markante Blüten ein jeder erkennt: das Gänseblümchen (bellis perennis), im Volksmund auch als Maßliebchen bekannt.
Wen versetzt ein Kranz aus Gänseblümchen auf dem Kopf nicht zurück in die Kindheit, oder das abwechselnde Auszupfen der charakteristischen Blütenblätter (sie liebt mich, sie liebt mich nicht…) zurück in die Zeit der ersten Jugendliebe…
Fans von Wildkräutergerichten wissen, dass die Blüten essbar sind, ob als Dekoration oder direkt im Gericht verarbeitet. Weit weniger bekannt ist jedoch, dass das Gänseblümchen auch einen wertvollen Ruf als Heilpflanze genießt und bei Husten, Gelenkbeschwerden und Hautproblemen verwendet werden kann. Als Tee und Sirup, aber auch als Salbe oder „Bio-Wundpflaster“ direkt aufgetragen entfaltet es seine Wirkung. Die im Gänseblümchen enthaltenen Gerbstoffe machen das hübsche Wildkraut zudem zu einem effektiven Appetitanreger. Diese regen die Produktion von Verdauungssäften in Magen, Galle und Leber an. Dazu wirkt das Gänseblümchen auch blutreinigend und entzündungshemmend.
Vielseitige Verwendung in der Küche
Wir wären nicht das Kräuterrestaurant Liebstöckl in Kaltenbach im Zillertal, wenn wir nicht auch die kulinarischen Eigenschaften des Gänseblümchens zu schätzen wüssten. Der Verwendung der Pflanze in der Küche sind eigentlich keine Grenzen gesetzt. Die Blätter und Blüten schmecken pur in Blattsalaten ebenso wie als Zutat in Kräuterquark, selbstgemachter Kräuterbutter, Kräuterfrischkäse oder ganz simpel auf einem mit Butter bestrichenem Brot – dekorativ sind die Blüten in jedem Fall, und mit ihrem ganz eigenen Geschmack eine wertvolle Zugabe zu jedem Gericht, vom kleinen Snack bis zum Sternemenü.
Damit nicht genug: Wer es pikanter mag, kann die Knospen von Gänseblümchen einlegen und als Alternative zu Kapern nutzen (Rezept s.u.). Auch eignen sich die Blütenköpfchen als dezenter Geschmacksgeber in Gelees. Ob süß oder herzhaft, mit dem Gänseblümchen in ihrem Küchen-Repertoire machen Sie nichts falsch!
Rezept: Gänseblümchen-Kapern
Mit diesem Rezept lassen sich theoretisch aus allen essbaren Blütenknospen „falsche“ Kapern herstellen; mit Gänseblümchen und ihrem eigenen interessanten Geschmack gelingt das aber besonders gut. Auf diese Weise eingelegte Knospen schmecken sowohl als direkter Kapernersatz als auch als köstliche Beigabe zu Salaten, Fischgerichten oder einem einfachen Butterbrot:
Zutaten:
60g Gänseblümchenknospen, gewaschen und trockengeschüttelt
2 EL feines Salz
1 TL Zucker
200 ml Apfelessig
100 ml Wasser
1 ½ EL süßer Senf
Gewürze nach Geschmack; wir empfehlen Senfkörner, Pfefferkörner, Lorbeer und etwas Knoblauch
Zubereitung:
Die Gänseblümchenknospen in eine Schüssel geben, das Salz darüber streuen und gut umrühren. Zugedeckt für mindestens 4 Stunden ziehen lassen. Essig, Wasser, Zucker und süßen Senf in einen Topf geben und zusammen mit den eingelegten Knospen kurz aufkochen lassen. In ein ausreichend großes Einmachglas die Gewürze geben und den Inhalt des Topfs vorsichtig darüber gießen. Kräftig umrühren, gut verschließen und für mindestens 2–3 Wochen ziehen lassen.
Viel Erfolg bei der Zubereitung! Viel mehr fantastische Verwendungen für Wildkräuter und Tipps, zusammen mit den unvergleichlichen kulinarischen Kreationen von Küchenchef Michael, finden Sie natürlich vor Ort, bei einem Besuch bei uns im Kräuterrestaurant Liebstöckl in Kaltenbach im Zillertal!