Kräuter, die Sie unbedingt bei Ihren Wanderungen sammeln sollten
Die Natur bietet uns alles, was wir für ein gesundes Leben brauchen. Das Sammeln von Kräutern während entspannter Wanderungen kann für Ihre Winterapotheke essentiell sein.
Das Wandern ist nicht nur des Müllers Lust, sondern auch einer der besten Wege, die Natur zu erkunden und sich gleichzeitig körperlich zu betätigen. Gelegenheit dazu gibt es rund um unser Kräuterrestaurant Liebstöckl und das Kräuterhotel Hochzillertal, in dem es sich befindet, genug. Doch heute wollen wir Ihnen keine Wandertipps geben, was die einzuschlagenden Routen angeht, sondern uns einem oft übersehenden Vorteil des Wanderns widmen: Beim Streifzug durch Wald und Wiese bietet es sich hervorragend an, frische, naturbelassene Kräuter zu ernten!
Natürlich sollten Sie sich jetzt nicht einfach aufmachen und wahllos Pflänzchen ausrupfen. Lesen Sie sich ruhig ein wenig Fachwissen an, um die richtigen Kräuter zu bestimmen und/oder machen Sie bei einer oder mehreren Kräuterwanderungen mit, die Ihnen die richtige Jahreszeit, Vorgehensweise und vielleicht sogar das eine oder andere geheime Plätzchen verraten.
Sind Sie so weit gerüstet, steht dem Wandern und Pflücken nichts mehr im Wege! Die Auswahl der zu erntenden Kräuter ist riesengroß und je nach Präferenz können Sie sich gezielt auf die Suche machen, oder hie und da eine Handvoll mitnehmen, wenn Sie über ein interessantes Kraut stolpern. Heute stellen wir Ihnen unsere fünf liebsten Kräuter vor, die so weit verbreitet sind, dass Sie sie ohne große Umwege beim Wandern mitnehmen können, aber doch so nützlich, dass es sich rentiert:
Kräuterwanderung á la Liebstöckl: Die Highlights der Alpenkräuter rund ums Liebstöckl
Schafgarbe
Standort: Wiesen, Wegränder und Äcker. Die Schafgarbe bevorzugt sonnige bis halbschattige Plätze.
Wann: März bis Ende August. Blätter werden im Frühjahr geerntet, der Rest während der Blüte.
Als Heilkraut: Krampflösend, schweiß- und harntreibend, blutdrucksenkend, zudem regulierende Wirkung auf die Menstruation. Fördert bei äußerer Anwendung die Wundheilung (auf dem Berg gar nicht so unpraktisch). Für die innere Anwendung werden die Blätter als Tee aufgebrüht.
Als Küchenkraut: Zarte junge Blätter machen sich hervorragend in Salaten und Quark, die Blüten und krautigen Teile werden gern in Magenbittern und Kräuterlikören verarbeitet.
Mädesüß
Standort: feuchte Wiesen, am Rande von Sümpfen und Wassergräben, am Waldrand.
Wann: Juni bis September; Wurzeln eher in den heißen Monaten, Blüten die ganze Blütezeit hindurch.
Als Heilkraut: Innerlich (als Tee): antirheumatische, reinigende, schmerzlindernde Wirkung, außerdem Unterstützung bei Erkältungen und Nierenleiden. Außerliche Anwendung als Packung oder Aufguss beruhigt geschwollene Gelenke.
Als Küchenkraut: Aus den Blüten wird köstlicher Sirup gewonnen (ähnlich dem Holunder).
Huflattich
Standort: Schattige, feuchte Stellen, bis ins Hochgebirge auf 2400m. Meist am Wegesrand oder nahe schotterigem oder sandigem Boden.
Wann: März bis Ende August. Blüten im Frühjahr, Blätter im Sommer.
Als Heilkraut: Im Tee gebrüht gegen Husten und Asthma; generell hustenlindern und auswurffördernd. Bei äußerlicher Anwendung entzündungshemmend und Rötungen lindern.
Als Küchenkraut: Die Blätter sind richtige Vitamin C-Bomben, die jeden Salat bereichern und verfeinern.
Brennnessel
Standort: Praktisch überall. Im Gebirge auf bis zu 1800m, generell an sonnigen, brachigen Stellen und zwischen Schutt.
Wann: April bis Oktober. Blätter möglichst während der Blüte, Rest jederzeit.
Als Heilkraut: Als Tee harntreibend, blutstillend, entgiftend und blutzuckersenkend; Hilfe bei Blutungen, Rheuma, Arthritis, Hautleiden und Gicht helfen. Nebenbei werden Giftstoffe aus dem Körper gespült. Äußerliche Anwendung als Lotion gegen Hautausschläge und gereizte schuppige Kopfhaut.
Als Küchenkraut: Sehr junge Blätter und Blattspitzen von kleinen Pflanzen werden gekocht und verfeinern Suppen, Risotto, Knödel und Omelettes. Auch können sie als vollwertiger Spinatersatz dienen und püriert eine wunderbare Brennnesselsuppe ergeben. Sogar Nesselbier lässt sich (allerdings mit einigem Aufwand) daraus herstellen.
Beinwell
Standort: Feuchte und schattige Plätze auf bis zu 1300m, besonders an Fluss- und Bachufern oder Waldrändern.
Wann: Zwischen April und Oktober; Blätter und Blüten April bis Juli, Wurzeln am besten im Spätsommer.
Als Heilkraut: Die Verwendung bei Muskel- und Gelenkbeschwerden besonders der Beine, Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen sowie generell zur lokalen Durchblutungsförderung nach großer Anstrengung ist hinlänglich bekannt und sogar im Namen enthalten. Auch soll sie bei Entzündungen und Hautverletzungen die Heilung fördern. Als Tee aufgebrüht helfen Beinwell-Blätter zudem gegen Bronchitis, Rheuma und diverse Darmverstimmungen.
Als Küchenkraut: Die Wurzel wird geraspelt und ergibt roh oder gedünstet eine vorzügliche Zugabe zu Salaten oder Gemüsebeilage zu kräftigen Fleischspeisen.
Dieses ist nur eine Auswahl der Kräuter, die Sie beim Wandern bequem sammeln können. Mehr Tipps rund um die Kraft der Kräuter, und natürlich die sagenhaften kulinarischen Kräuterkreationen von Küchenchef Michael, gibt es natürlich bei uns im Restaurant Liebstöckl im Zillertal!