Welche Kräuter eignen sich am besten für ein Hochbeet?
Ein Hochbeet hat so einige Vorteile: Schädlinge kommen schlecht an die hohen Beete und auch das Garteln ist rückenschonender. Jedoch passen nicht alle Kräuter zusammen in ein Beet. Was wir genau damit meinen, erfahren Sie hier.
Der Kräutergarten unseres Restaurants Liebstöckl im Zillertal ist ein kleines Eldorado für Kräuter und Pflanzen aller Art. Seite an Seite stehen die wertvollen Pflänzchen dort und verbreiten ihren Duft, wenn sie nicht gerade frisch abgeerntet und von Küchenchef Michael zum Verfeinern unserer Gerichte verwendet werden.
Doch auch wenn Sie keinen solchen großen Garten Ihr Eigen nennen, können Sie sich eine bunte Auswahl an Kräutern heranziehen – mit einem Hochbeet. Dieses ist bald angelegt und lässt Kräuter aller Art auf kleinem Raum wunderbar sprießen und alle Vorzüge des Wachsens im Freien genießen, was auf dem Fensterbrett oder im Gewächshaus nicht der Fall ist. Zudem hat das Hochbeet gegenüber der Zucht im Garten sogar einige Vorteile; durch den Aufbau speichert es Wärme besser als herkömmlicher Boden, was besonders den empfindlichen mediterranen Gewürzkräutern zugutekommt. Die größere Höhe verhindert Kreuzschmerzen beim Garteln und hält Schnecken und andere Schädlinge ab, und der bessere Lichteinfall sorgt für merklich höhere Erträge. Lesen Sie weiter für Elkes beste Tipps zum Hochbeet und dessen Bepflanzung, damit schon bald auch Ihre Kräuter einen wunderbaren Platz zum Gedeihen bekommen:
Ein Hochbeet bauen und befüllen
Ob Sie sich ein fertiges Hochbeet kaufen, einen Bausatz holen oder es gar von Null auf selbst zusammenschrauben, einiges sollten Sie beachten:
- Wenn Sie Holz als Rahmen wählen, unbedingt harzige Harthölzer wie Lärche oder Douglasie nehmen
- Unkrautvlies gegen störende pflanzliche Eindringlinge von unten auslegen, sowie Maschendraht gegen tierische wie z.B. Mäuse
- Das Hochbeet evtl. teilweise mit Teichfolie auskleiden, um der Verdunstung vorzubeugen
Die Befüllung ist relativ einfach. Die verschiedenen Schichten werden nacheinander eingefüllt (je nach Größe des Beets etwa 5–15cm hoch), leicht angedrückt und mit Blumenerde abgeschlossen. Die Reihenfolge der Schichten ist nicht in Stein gemeißelt, für die optimale Nährstoffversorgung der Pflanzen und eine reiche Ernte sollten sie aber so vorgehen:
- 1. Schicht: Äste, Zweige, Holzhäcksel oder grober Strauchschnitt
- 2. Schicht: umgedrehte Rasenstücke, kleines Laub oder Grasabfall aus dem Rasenmäher
- 3. Schicht: halbreifer Kompost und/oder halb verrotteter Mist (kann man weglassen, ist aber ein Geheimtipp für kräftige Kräuter)
- 4. Schicht: hochwertige Gartenerde vermischt mit reifem Kompost
- 5. Schicht: Eine dünne abschließende Schicht Gartenerde
Das Hochbeet bevölkern
Bei der Bepflanzung Ihres neuen Hochbeets können Sie sich ganz nach Ihrem Bedarf und Vorlieben orientieren, einige Dinge gibt es jedoch zu beachten. In unseren Breitengraden ist vor allem die Winterhärte der Kräuter ein Faktor, es gibt aber auch einiges zu beachten, was die Nährstoff- und Platzansprüche der Pflanzen angeht.
Winterharte Kräuter, die (wenn entsprechend lichtdurchlässig abgedeckt) das ganze Jahr im Hochbeet bleiben können, sind Lavendel, Oregano, Salbei und Thymian. Rosmarin verträgt bei uns den Winter nicht aber sollte in keinem Kräutergärtchen fehlen, auch Basilikum ist zwar kälteempfindlich, aber je nach Sorte eine wunderschöne Zugabe zum Hochbeet. Die Lösung für die letzten beiden Kräuter ist somit, sie mitsamt einem Topf ins Hochbeet einzugraben und vor dem Kälteeinbruch herauszunehmen und an einem geschützten Ort zu überwintern.
Was die Kombinationen der Kräuter im Hochbeet angeht, müssen Sie keine großen Berechnungen wegen Nährstoffwerten anstellen; mit den Tipps unserer Kräuterrestaurants Liebstöckl in Kaltenbach können Sie nichts verkehrt machen:
Perfekt zusammen passen im Hochbeet:
- Salbei verträgt sich mit so ziemlich allem, besondere Harmonie besteht aber mit Bohnenkraut, Oregano, Schnittlauch, Thymian, Zitronenmelisse und Estragon.
- Rosmarin und Basilikum können (mit oder ohne Topf; siehe oben) sehr gute Nachbarn werden.
- Dill, Petersilie, Boretsch, Kerbel und Majoran ergänzen sich blendend in ihrem Nährstoffbedarf.
- Petersilie, Schnittlauch und Basilikum verstehen sich ebenfalls gut.
Platzmangel und Futterneid besteht hingegen z.B. bei:
- Majoran und Thymian sind erklärte Feinde, die sich gegenseitig nichts gönnen.
- Ebenso bei Basilikum und Melisse, wenn auch nicht ganz so dramatisch.
- Fenchel und Koriander haben nebeneinander im Hochbeet nichts zu suchen.
- Der Traum vom praktischen Tee-Beet wird nichts, denn Pfefferminze und Kamille mögen sich nicht.
- Dill und Estragon stehen beide ansonsten zwar mit den meisten Kräutern auf gutem Fuß, untereinander jedoch nicht.
Die Einzelgänger:
- Liebstöckel harmoniert und ergänz sich zwar theoretisch mit Petersilie und Fenchel, braucht jedoch Unmengen Platz, um sich richtig zu entfalten.
- Ebenso der Lavendel, der zwar in Anwesenheit von Salbei sogar besser gedeiht als allein, dafür aber mehr Platz braucht als so ein Hochbeet normalerweise hergibt.
- Minze ist ein wild wucherndes Kraut, das zwar mit einigen Kräutern vom Nährstoffbedarf her gut auskommt, diesen aber bald den Platz und das Licht rauben wird.
- Wermut ist ein richtiger Einzelgänger, der keine Konkurrenten duldet, sollte also aus dem Hochbeet verbannt werden oder eines für sich allein bekommen.
Wir hoffen, unsere Hochbeet-Tipps haben auch Ihre Lust zum Garteln im Frühsommer geweckt. Noch mehr Kräuterwissen und -tipps, und natürlich köstliche kulinarische Kreationen ganz im Zeichen dieser vielseitigen Pflänzchen finden Sie vor Ort, bei uns im Kräuterrestaurant Liebstöckl in Kaltenbach im Zillertal!