Diese Gewürze dürfen im Weihnachtsmenü auf keinen Fall fehlen
Es dauert gar nicht mehr lang bis Weihnachten und die Vorfreude durchzieht schon (und das seit dem ersten Adventssonntag) das ganze Kräuterrestaurant Liebstöckl. Denn die Zeit rund um das Fest ist nicht nur eine Zeit der Besinnlichkeit und der Liebe, sondern auch des Genusses. Kekse, Glühwein und dergleichen mehr sorgen für die richtige Stimmung im Magen, und das Weihnachtsessen selbst ist die Krönung der Schlemmerei.
Wie in allem, was wir tun, haben wir auch in den Vorbereitungen auf das Fest ein großes Augenmerk auf unsere geliebten Kräuter, die Speisen und Getränken erst das richtige Etwas verleihen. Unsere Nase assoziiert viele davon unbewusst mit dem warmen, wohligen Gefühl, das wir im Kreise unserer Lieben an Weihnachten so schätzen, da ist es nur recht, wenn wir den typischen Weihnachtsgewürzen einmal das Rampenlicht überlassen. Dass nicht alle davon heimisch zu bekommen sind, lassen wir, trotz des großen sonstigen Fokus auf unsere geliebten hiesigen Alpenkräuter, gern einmal durchgehen. Die Vanille lassen wir außen vor, denn sie kennt wirklich jeder!
Kardamom
Süßlich und scharf, exotisch und doch heimelig. Das Gewürz wird aus der getrockneten Fruchtkapsel inkl. Samen einer dem Ingwer ähnlichen Pflanze gewonnen. Gemahlenen Kardamom gibt es zwar auch zu kaufen, das Aroma ist aber viel schwächer. Selbst mörsern!
Verwendung
Normalerweise süße Backwaren und Heißgetränke; in Kombination mit fruchtigen Noten oder einer sehr scharfen Soße im Weihnachtsmenü wunderbar geeignet für Geflügel oder weißes Fleisch.
Muskatnuss
Laut einer internationalen Konsumentenbefragung unter den Top 3 der berühmtesten Weihnachtsgewürze, auch wenn manche Befragten es zuerst gar nicht benennen konnten. Der charakteristisch nussige Geschmack lässt sich schwer beschreiben aber jeder kennt ihn. Achtung: In hoher Dosis giftig, bei den üblicherweise verwendeten Mengen aber komplett harmlos. Die Muskatnuss ist eigentlich gar keine Nuss, sondern die Samen des Muskatbaums. Wie beim Kardamom ist selbst zerkleinern – mit einer speziellen Reibe – eher zu empfehlen als gemahlen zu kaufen.
Verwendung
Natürlich im Lebkuchen und Glühwein, dazu jegliche Kartoffelgerichte sowie zu Spinat und Mangold. Im Weihnachtsmenü gibt es kräftigen Wildgerichten eine eigene Note.
Gewürznelken
Die Namensverwandschaft ist auch die einzige zu den Nelken vom Floristen, denn sie sind zwar die Blütenknospen des Gewürznelkenbaumes, haben aber mit den gleichnamigen Blumen nichts zu tun. Die Nelken sind mit ihrem süßlich-brennenden Aroma nicht nur wohlschmeckend, sondern auch gesund und seit langem als Naturheilmittel bekannt. Zerkaut ein Segen gegen Zahnschmerzen und in Kräutertees gegen Halsschmerzen. Im Gegensatz zu anderen Gewürzen ist Nelkenpulver eine gute Alternative zum selbst mahlen, jedoch entscheidet die Farbe; richtig gutes Gewürznelkenpulver ist tiefdunkelbraun, je heller desto schlechter, da das Mitverarbeiten von Blütenstängeln (die fad bis bitter schmecken) dem Hersteller Geld spart aber Ihnen Aroma stiehlt.
Verwendung
Natürlich Glühwein, aber im Weihnachtsmenü gibt es nichts, wo die Gewürznelken nicht glänzen können. Marinaden, Saucen, Fleisch-, Fisch- und Gemüsegerichte jeder Art freuen sich über ein wenig Nelkentouch. Dank der Eigenschaft als magenberuhigendes Hausmittel darf es dann auch einmal etwas gehaltvoller sein.
Anis
Lakritzig-würzig schmeckt dieses Gewürz und ist dabei gesund, denn die Hausapotheke kennt es als verlässlichen Krampf- und Schleimlöser. Geerntet werden die Anisfrüchte von einem Doldengewächs, das früher nur im asiatischen Raum gedieh, heutzutage gibt es auch im Mittelmeerraum qualitativ hochwertige Züchter.
Verwendung
Einschlägig bekannt aus Weihnachtsgebäck und vielen Schnäpsen, kann Anis im Weihnachtsmenü auch entweder die Nachspeise verfeinern oder (in wirklich geringen Dosen) einer kräftigen Sahnesauce ein wenig Pfiff einhauchen.
Sternanis
Wie schon bei den Nelken deutet eine Namensverwandschaft nicht auf eine botanische hin, die Früchte des Sternanisbaumes tragen ihren Namen aber durch die Ähnlichkeit des Geschmacks, allerdings ist Sternanis deutlich süßer und erinnert etwas an Fenchel. Eine Frucht ergibt etwa 6–10 Kapseln, die je nach Rezept entweder ganz oder fein gehackt mitgekocht und dann abgeseiht oder händisch entfernt werden.
Verwendung
Prädestiniert für Süßspeisen und Glühwein, aber eine kleine Menge Sternanis wirkt in kräftigen Soßen auf Rotweinbasis wahre Wunder.
Ingwer
Die beißend-zitronige Schärfe kennt man vor allem aus der asiatischen Küche, doch auch bei uns ist der Ingwer nicht wegzudenken (und das nicht nur wegen des schleimlösenden Ingwertees). Die Knolle (nicht wie oft angenommen Wurzel) des Ingwerbaumes kann je nach Rezept in Stücken mitgekocht und entfernt, fein gehackt, oder in Pulverform verwendet werden. Gemahlener Ingwer ist allerdings sehr viel schärfer als frischer.
Verwendung
Vielen weihnachtlichen Backwaren und Süßspeisen hilft Ingwer zu einem ausgereiften Aroma, im Weihnachtsmenü freuen sich Weißfischgerichte und Wurzelgemüse-Beilagen über die freche Knolle.
Zimt
Könnte man wie die Vanille ebenfalls (da so bekannt) weglassen, aber gut zu wissen: der hochwertigere Ceylon-Zimt stammt aus Sri Lanka und ist süßer und milder, der Cassia-Zimt aus China ist holziger und weitaus intensiver. In beiden Fällen wird die innere Rindenschicht des Zimtbaumes entweder im Ganzen, gerollt oder als Pulver verwendet.
Verwendung
Glühwein und Gebäck, aber auch Süßspeisen oder Saucen mit Beerenmarmeladen, Geflügel- und Wildgerichte.