Löwenzahn: das verrückte Gemüse & Heilplanze
Dass Löwenzahn zum Gemüse zählt, wissen die wenigsten. Das geschmackvolle und äußerst dekorative Pflänzchen ist nicht nur mit vielen Geschmacksnoten kombinierbar, sondern auch Heilpflanze.
In diesen Tagen streckt er sein gelbes Köpfchen allerorts in die Luft, um die nährenden Strahlen der Frühlingssonne zu erhaschen: Der Löwenzahn (Taraxacum officinale). Diese Pflanze, vielen auch als Butterblume oder, zu Unrecht, abwertend als Kuh- oder Schweinsblume bekannt, ist im Frühling allgegenwärtig und bedeckt auch rund um unser Kräuterrestaurant Liebstöckl in Kaltenbach im Zillertal Wiesen und Weiden. So manchem Gärtner ist der gelbe Geselle ein Dorn im Auge, ist er doch einer der hartnäckigsten unerwünschten Besucher im Garten, der sich rasend schnell verbreitet und sich bisweilen sogar durch Beton und Asphalt einen Weg an die frische Luft sucht.
Doch der Löwenzahn ist so viel mehr als nur ein Unkraut. Im Gegenteil, er ist eines der vielseitigsten Wildkräuter unserer Breiten. Die vor allem in Blättern und Wurzeln vorkommenden Bitterstoffe machen den Löwenzahn zu einem vielseitigen, seit Jahrhunderten gelobten Heilkraut, das zuverlässig und schnell gegen Magen-, Leber- und Gallenbeschwerden zu helfen vermag. Nicht nur als Heilpflanze ist der Löwenzahn ein treuer Helfer, auch in der Küche kann die Blume mit der leuchtenden Farbe so einiges leisten, das man ihr auf den ersten Blick nicht zutrauen würde!
Löwenzahn – Das vielseitige Wildgemüse
Viele kennen Klassiker wie den vor allem zu Kriegszeiten genossenen Zigori-Kaffee oder auch den Löwenzahnhonig (der eigentlich kein Honig, sondern nur sehr dicker Sirup ist). Die vielseitigen Küchenkreationen aus Löwenzahn hören aber damit noch nicht auf. Junge Löwenzahnblätter eignen sich hervorragend als leckere Zugabe für viele Blattsalate sowie für Wildkräutersalate, auch fein gehackt in Aufstrichen machen sie immer eine gute Figur. Auch die Blüten sind essbar und haben einen ganz eigenen charakteristischen Geschmack, der durch das Anbraten mit Nüssen oder Pinienkernen noch einmal sein volles Aroma entfaltet. Der Löwenzahn harmoniert überhaupt sehr gern mit vielen anderen Geschmacksnoten, vom kräftigen Balsamico-Essig bis zu anderen aromatischen Kräutern wie Basilikum, Zitronenmelisse oder Thymian. Davon abgesehen machen die Blüten mit ihrer sonnigen Farbe auch als essbare Dekoration immer eine gute Figur. Ihrer Fantasie bei der Verwendung dieses vielseitigen Gemüses sind keine Grenzen gesetzt!
Um Ihnen ein wenig Inspiration zu liefern, stellen wir Ihnen heute ein Rezept mit Löwenzahn vor, das Sie und Ihre Lieben begeistern wird:
Rezept: Löwenzahn-Gemüseknödel
Zutaten:
für den Erdäpfelteig:
900 g Erdäpfel (mehlig)
300 g griffiges Mehl
2 Freilandeier
60 g Polenta
1 Msp. Muskatnuss
Semmelbrösel
für die Füllung:
1 große Zwiebel
10 Cocktailtomaten
etwas frische Petersilie, fein gehackt
30 g frische Löwenzahnblätter, gehackt
100 g geriebener Mozzarella
2 EL Crème fraîche
Öl
weitere frische Kräuter aus dem Garten nach Geschmack
Zubereitung:
Zuerst die Erdäpfel in der Schale kochen und vollständig abkühlen lassen. Dann sorgfältig schälen und durch eine Erdäpfelpresse drücken, um sie zu pürieren. Die Eier kräftig aufschlagen und mit den pürierten Erdäpfeln, Mehl, Polenta, Salz und Muskatnuss zu einem glatten Teig verkneten und beiseitestellen.
Nun die Zwiebel grob hacken und in etwas Öl scharf anbraten. Nach und nach die kleingehackten Tomaten dazugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken und gut anrösten. Abkühlen lassen und mit der Petersilie, den Löwenzahnblättern und den restlichen Zutaten gut vermengen. Noch einmal nach Geschmack mit Salz und Pfeffer abschmecken und etwas ziehen lassen. Schließlich mit zwei Löffeln oder einer Eiskelle etwas Füllung ausstechen, mit nassen Händen zu kleinen Kugeln formen und um Gefrierschrank etwas anfrieren lassen, damit sie später einfacher mit dem Teig umhüllt werden können.
Als letzten Schritt mit gut angefeuchteten Händen etwa 100g Teig zu einem Knödel formen und eine Mulde hineindrücken, in die nun eine Löwenzahn-Masse-Kugel gegeben wird. Teig um die Füllung herum gut verschließen, großzügig in den Semmelbröseln rollen und in heißem Öl schwimmend etwa 15 Minuten goldbraun frittieren. Noch heiß servieren und genießen!
Wir wünschen gutes Gelingen beim Nachkochen und freuen uns schon, Ihnen noch mehr köstliche Löwenzahnkreationen zu präsentieren – hier auf dem Blog und natürlich bei einem Besuch im Kräuterrestaurant Liebstöckl im Zillertal!