Mehr als Zimt und Zucker: Weihnachtsplätzchen mit Kräutern
Weihnachtskekse einmal anders! Kräuter sind im Winter nicht nur für eine herrliche Tasse Tee geeignet, sondern auch zum Backen. Lesen Sie hier interessante und leckere Rezepte zum Nachbacken.
Weihnachten naht mit großen Schritten und damit auch die Zeit der Weihnachtsplätzchen. Vanillekipferl, Zimtsterne, Dutzende Varianten an schokoladigen Verführungen warten nur darauf gebacken zu werden und mit ihrem Duft und Geschmack die Adventszeit richtig heimelig und gemütlich werden zu lassen.
Auch in unserem Kräuterrestaurant Liebstöckl im Zillertal wissen wir um die vielen Gewürze und Kräuter, die die Weihnachtsspezialitäten ganz besonders zur Geltung kommen lassen. Zimt, Nelken, Zitrusfrüchte, Vanille, alle diese Zutaten gehören zum Repertoire eines jeden Weihnachtsbäckers, ob Hobby oder Profi. Doch unsere Kräuterphilosophie wäre nicht, was sie nun mal ist, wenn wir hier nicht viel weiterdenken würden. Eine Vielzahl von weiteren Kräutern lassen sich zu schmackhaften Keksen verarbeiten und geben mit ihren charakteristischen Noten der Weihnachtszeit das gewisse Etwas. Lesen Sie weiter für unsere Kräuter-Plätzchen-Rezepte und entdecken auch Sie die würzig-aromatische Vielfalt der Weihnachtszeit!
Shortbread mit Rosmarin
Shortbread ist ein altes schottisches Rezept, im Grunde nur eine spezielle Form des Mürbteigs, der perfekt zum Eintunken in Tee und Kaffee geeignet ist. Trotzdem oder gerade deswegen lässt sich das Rezept wunderbar mit Kräutern verfeinern, auch mit solchen, die man sonst in einem süßen Rezept vielleicht nicht unbedingt finden würde. Wie zum Beispiel den Rosmarin. Mit seinem eigenen, würzigen Geschmack glänzt er sonst in herzhaften Gerichten, doch auch hier macht er eine sehr gute Figur. Einfach mal ausprobieren!
Zutaten für etwa 25 Kekse:
200g zimmerwarme, weiche Butter
100g Zucker
3EL frischen, sehr fein gehackten Rosmarin
300g Weizenmehl
1 (großzügige!) Prise Salz
2TL Puderzucker zum Verzieren
Zubereitung:
Butter und Zucker in einer großen Schüssel schaumig rühren. Salz, Mehl und den Rosmarin hinzugeben und kräftig einarbeiten, dann den Teig etwa eine Stunde lang kaltstellen. 5mm–1cm dick ausrollen und in längliche Rechtecke, sogenannte „fingers“ schneiden. Mit dem Puderzucker bestäuben und auf einem Blech (mit Backpapier) bei 160°C etwa 12–15 Minuten lang in den vorgeheizten Ofen. Das Shortbread ist fertig, wenn die Schnittränder ganz leicht die Farbe wechseln. Auf keinen Fall goldbraun werden lassen, da das Shortbread sonst staubtrocken wird.
Bei Zimmertemperatur vollständig abkühlen lassen und luftdicht aufbewahren. Das Shortbread schmeckt noch besser, wenn es zwei, drei Tage gelagert wurde, ist aber auch frisch vom Blech ein Genuss.
Lavendelplätzchen
Lavendel hat inzwischen zwar auch außerhalb unseres Kräuterrestaurants in Kaltenbach seinen Weg in die Küche gefunden und wird gern in Fleischspeisen und süßem Sirup verwendet. Dass er aber auch hervorragend als interessante Geschmacksnote in Weihnachtskeksen geeignet ist, ist weniger bekannt. Das werden wir hiermit ändern! Achtung: Lavendel ist bisweilen sehr intensiv, deshalb lieber zu wenig als zu viel verwenden.
Tipp: Mit diesem Grundrezept lassen sich auch wunderbare herzhafte Plätzchen herstellen, die zu einem Joghurt-Dip als Vorspeise oder einfach so als nicht-süße Leckerei gereicht werden können. Dazu einfach den Lavendel mit jeweils einem TL getrocknetem Oregano, Rosmarin und Thymian ersetzen und anstatt des Zuckers und der Zitronenschale dieselbe Menge geriebenen Hartkäse bzw. grobes Salz zugeben.
Zutaten für etwa 25 Kekse:
190g Butter
80g Zucker
1 Freilandei
1TL Bio-Zitronenschale, fein gerieben
350g Mehl
1/2TL Backpulver
2TL getrocknete Lavendelblüten (weniger ist mehr)
Zubereitung:
Lavendelblüten fein hacken. Butter und Zucker gut verrühren, Ei und Zitronenschale dazu und nochmals kräftig verrühren. Mehl und Backpulver in einer separaten Schüssel vermischen und mit der Masse verkneten. Kräuter dazu geben und noch einmal eifrig durchkneten, etwa 5–6min., gern mehr. Zwei Stunden im Kühlschrank ruhen lassen, dann den Teig in der gewünschten Dicke ausrollen und Plätzchen beliebiger Form ausstechen. Im vorgeheizten Backofen bei 200° C ca. 10 Minuten (je nach Dicke) backen, bis sie eine schöne goldgelbe Farbe bekommen.
Schoko-Minz-Plätzchen
Die Kombination von Schokolade und Minze (abgesehen von einer gewissen aus England importierten Spezialität, die nur nach acht Uhr genossen werden darf) ist in unseren Breiten eher nicht so vertreten. In manchem Rezept für Gebäck findet die Minze als kleine Geschmacksnote am Rande Erwähnung, doch wir machen sie hiermit zum Star! Der erfrischende Geschmack der Pfefferminze ist ungewohnt für die Weihnachtszeit, verführt aber in Kombination mit der Schokolade auch den größten Skeptiker. Durch die Mandeln wird das ganze noch abgerundet von einer leicht nussigen Note; auch machen sie den Teig nochmals lockerer und Tee-saugfähiger. Übrigens: Der Teig sollte über Nacht rasten, deswegen entsprechend vorausplanen!
Zutaten für etwa 25 Kekse:
250g Weizenmehl
50g gemahlene Mandeln
125g Butter
75g Zucker
2 Eier
4EL getrocknete Pfefferminze, fein gehackt
Zartbitterschokolade min. 60% zum Verzieren
Zubereitung:
Butter, Zucker, Eier und Pfefferminze kurz verrühren und dann abwechselnd EL-weise mit Mehl und Mandeln verrühren. Sobald der Teig anfängt fester zu werden, von Hand weiterkneten und restliches Mehl und Mandeln nach und nach einarbeiten. Nicht schüchtern beim Kneten, 10min. oder mehr bis alles eingearbeitet ist sind kein Problem. Aus dem Teig eine Rolle mit dem gewünschten Durchmesser der späteren Kekse formen, in Frischhaltefolie wickeln und im Kühlschrank über Nacht fest werden lassen.
Vor dem Backen den Ofen auf 170 Grad Umluft vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen. Die Teigrolle aus dem Kühlschrank nehmen und mit einem scharfen Messer etwa 5mm dicke Scheibchen abschneiden. Diese nun etwa 7–8 Minuten goldgelb backen. Inzwischen die Schokolade im Wasserbad schmelzen und sobald die Kekse fertig sind, noch warm darin eintunken und vollständig auskühlen lassen. Sie können auch nur die Hälfte der Kekse eintauchen, um die Geschmackskombination Schokolade-Minze zugunsten der Minze zu verändern.
Gutes Gelingen und natürlich Frohe Weihnachten wünscht das Kräuterrestaurant Liebstöckl in Kaltenbach im Zillertal!