Natürliche Dünger für Ihren Kräutergarten
Natürliche Dünger sind ein wahres Wellnessvergnügen für einige Kräuter. Aber Achtung: Nicht alle Kräuter mögen große Mengen gewisser Nährstoffe. Hier verraten wir Ihnen unsere Geheimtipps!
Eigentlich ist das Anpflanzen von Kräutern gar nicht so schwierig: Guter Boden, den Bedürfnissen der Pflanze angepasste Sonneneinstrahlung, Wasser. In der Praxis ist es aber schon etwas komplizierter, den Kräutern im Garten zu geben, was sie brauchen. Nicht jede Erde, in der sie gepflanzt werden, bietet genau die richtige Zusammenstellung an Nährstoffen, was Einbußen im Wachstum zur Folge haben kann. Hier bietet es sich an, Dünger zu verwenden.
Damit meinen wir natürlich nicht einen Kanister voll Chemiekeule, wie einige jetzt vielleicht denken werden. Es gibt genug Möglichkeiten, Ihre Kräuter mit ganz natürlichen Düngern zu versorgen, und einige davon, die wir auch im Kräutergarten unseres Kräuterrestaurants Liebstöckl im Zillertal verwenden, werden wir Ihnen nachfolgend vorstellen:
Unterschiedlicher Nährstoffbedarf
Zuvor noch eine Warnung: Wer glaubt, jeder Pflanze mit Dünger etwas Gutes zu tun, der liegt leider falsch. Manche Kräuter sind sehr genügsam und große Mengen gewisser Nährstoffe können ihnen sogar schaden, andere dagegen können nicht genug bekommen. Diese sind z.B.:
Zu den Kräutern mit geringem Nährstoffbedarf gehören unter anderem Beifuß, Bohnenkraut, Kresse, Lavendel, Majoran, Oregano, Thymian, Zitronenmelisse, Ysop und Salbei. Diese sollten Sie wenn überhaupt nur sparsam und selten düngen. Die meisten davon können viele Jahre ohne Dünger prächtig gedeihen. Regelmäßiges Umtopfen in frische Erde sorgt für ausreichenden Nachschub. Wenn häufiges Umtopfen nicht möglich oder unerwünscht ist, können Sie im Frühjahr eine kleine Menge Dünger ausbringen.
Eher hohen Nährstoffbedarf haben etwa Basilikum, Estragon, Schnittlauch, Minze, Petersilie, Liebstöckel, Borretsch, Bärlauch und Zitronenverbene. Diese können Sie gern ein bis maximal zwei Mal pro Jahr düngen. Die erste Düngung sollte in der zeitigen Frühjahrswachstumsphase erfolgen, die zweite sollte, wenn nötig, im Frühsommer erfolgen.
Generell gilt „weniger ist mehr“, denn auch wenn ein Zuviel an Dünger die nährstoffhungrigeren Kräuter nicht sofort eingehen lässt, kann doch das Aroma beeinträchtigt und die Abwehrkraft gegen Ungeziefer und Krankheiten gesenkt werden.
Nun aber zu den Düngerempfehlungen unseres Kräuterrestaurants Liebstöckl, die Sie ganz einfach zu Hause herstellen können. Achtung: Das luftdurchlässige Abdecken (mit Brettern oder Kaninchendraht) ist wichtig, da die Gärung Sauerstoff benötigt, jedoch Vögel, Haustiere und Kinder von der Jauche ferngehalten werden sollen.
Brennnesseljauche
Der wohl klassischste natürliche Dünger schlechthin, der schnell und zuverlässig gegen Stickstoffmangel (ersichtlich durch Gelbfärbung der Kräuter) zu helfen weiß. Zudem vertreibt die Brennnesseljauche auch Schädlinge; 1:10 verdünnt aufgesprüht, macht sie Blattläusen den Garaus.
Zutaten:
1 Kilogramm Brennnesseln
10 Liter Wasser
Zubereitung:
Legen Sie die Brennnesseln in ein geeignetes Gefäß und geben das (kalte) Wasser dazu. Sind sie ordentlich eingeweicht, das Gefäß luftdurchlässig abdecken und ca. 3 Wochen stehen lassen. Beginnt die Jauche zu schäumen, ist sie fertig und kann, 1:10 verdünnt, auf die Wurzeln gegossen werden.
Tomatenjauche
Aus Geiztrieben (kleinen unfruchtbaren Seitentrieben) der Mutterpflanze und den Stängeln und Blättern der geernteten Tomaten lässt sich dieser wunderbare Wachstumsschub für Ihre Kräuter herstellen. Zudem hilft er wirksam gegen Schnecken, dafür im Verhältnis 1:1 verdünnt um die Salatpflanzen herum gießen. Achtung: Salat selbst nicht benetzen!
Zutaten:
1 Kilogramm Geiztriebe und andere Pflanzenbestandteile der Tomate
10 Liter Wasser
Zubereitung:
Pflanzenteile zerkleinern und wie schon die Brennnesseln mit kaltem Wasser aufgießen, luftdurchlässig abdecken und zwei Wochen stehenlassen. Im Verhältnis 1:20 verdünnen und um die Wurzeln herum gießen.
Unkrautjauche
Auch wenn Sie keine Zeit oder Möglichkeit haben, die anderen beiden Jauchen herzustellen, haben wir etwas für Sie: Die Unkrautjauche. Den Grünschnitt und das gejätete Unkraut, das ja sowieso anfällt, können Sie ebenfalls als potenten Dünger verwenden.
Zutaten:
1 Kilogramm frisch gejätetes Unkraut aller Art
10 Liter Wasser
Zubereitung:
Unkraut mit Wasser aufgießen und luftdurchlässig abdecken, zwei Tage stehen lassen, kräftig umrühren, nochmals zwei Tage stehenlassen. Sobald der Gärprozess beginnt, ist die Unkrautjauche fertig.
Elkes Tipp: Sogar kalter, übriggebliebener Tee kann als Zugabe zum Wasser einen leichten Düngeffekt haben!
Wir hoffen, diese Tipps unseres Kräuterrestaurants in Kaltenbach in Tirol verhelfen auch ihren Kräutern zu besserem Wachstum! Noch mehr Tipps und Tricks rund um Kräuter, und natürlich köstliche Gerichte mit ihrem Duft und Aroma, finden Sie bei einem Besuch vor Ort im Liebstöckl!